Die Gemeinderatssitzung fand als öffentliche Waldbefahrung mit den Themen Bewirtschaftung Körperschaftswald und Privatwald mit dem Schwerpunkt Waldbrand statt. Förster Lothar Häring und der Forstamtsleiter des Landratsamtes Lothar Himmel erklärten vor Ort die Probleme unseres Waldes.
An jedem Punkt konnte man sehen, dass der Wald unter steigenden Temperaturen und sinkenden Niederschlagsmengen leidet. Der unter Beachtung von ökologischen Restriktionen festgelegte Hiebssatz wird durch die großen Mengen an Schadholz überschritten.
Aufforstungen sind schon seit Jahren schwierig, wie wir an einer Fläche deutlich sehen konnten. Langanhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen verhindern das Anwachsen in großen Flächen. Eine Bewässerung im Wald ist zu aufwändig und zu teuer.
Der größte Waldbrand in Baden-Württemberg wütete auf unserer Gemarkung. Nur dem engagierten Einsatz von mehr als 400 freiwilligen Einsatzkräften von Feuerwehren aus der ganzen Umgebung und weiteren Einsatzkräften war es zu verdanken, dass nicht mehr Fläche verbrannt ist. Wie genau die Fläche wieder erfolgreich aufgeforstet werden kann, ist noch unklar.
Zum Abschluss gab es einen Stopp an einer vielversprechenden Aufforstung. Die meisten der Jungbäume haben die erste kritische Zeit überstanden auch dank Wuchshüllen vor Wildfraß.
Die ökologische Waldwende hin zu einer naturnahen Wirtschaftsweise ist auch in Deutschland ein Thema. Der frühere Fokus auf intensive Holznutzung führte zu einer Forstwirtschaft, die junge struktur- und artenverarmte Forste hervorbrachte, vor allem anfällige Nadelwälder. Deshalb ist ein Waldumbau dringend notwendig, um unseren Erholungsraum und einen wichtigen CO2-Speicher für zukünftige Generationen zu erhalten.
