Radverkehr in Waghäusel

Am Samstag hatten wir Hermino Katzenstein MdL, Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Fuß- und Radverkehr und Mitglied im Verkehrsausschuss, zu einer Befahrung mit dem Fahrrad nach Waghäusel eingeladen, um Verbesserungspotenzial für unsere Radweginfrastruktur vor Ort zu besprechen. An neun kritischen Stellen im ganzen Stadtgebiet machte die große Fahrradgruppe Stopps, um Maßnahmen für die entsprechenden Stellen zu besprechen.
Kritisch betrachtet wurden die Bahnunterführungen, Beschilderungen, Straßenquerungen, Poller, Verkehrsführung in Kreiseln, Barrierefreiheit und fehlende Radwege nach Reilingen und Graben-Neudorf genauso wie fehlende Sharrows oder Parkbuchten an Gehwegen unter 1,35 m Breite und verbotenes Gehwegparken an unseren Hauptstraßen. 
Auffälligkeiten gab es an vielen Stellen beim Gehwegparken. Nach der StVO ist das Parken auf Gehwegen absolut und überall verboten, außer dort, wo es explizit mit dem entsprechenden Verkehrszeichen 315 erlaubt ist. Außerdem gibt es in der Kronauer Straße markierte Parkbuchten, obwohl die Restgehwegbreite das nicht zulässt. Durch Gehwegparken werden Familien mit Kinderwagen, SeniorInnen und Behinderte auf die Straße gezwungen. In seinem Vortrag erläuterte der Experte außerdem, dass Kommunen laut Erlass Gehparken ahnden müssen. Immer wieder erhalten wir leider Zuschriften über zugeparkte Gehwege und nicht ausreichende Kontrollen des Ordnungsdienstes. 
Außerdem war Hermino Katzenstein schon im Vorfeld auf der Suche nach den Gehschulwegplänen für alle Grund- und weiterführende Schulen und die Radschulwegpläne für die Realschule und die Gemeinschaftsschule, die seit 2021 verpflichtend sind und nicht öffentlich oder nur schwer zugänglich waren. Für diese Pläne gibt es Richtlinien zur Erstellung. Im Idealfall sind diese auf der Homepage der Kommune und der Schule für Eltern leicht auffindbar. Eine Evaluation soll nach 3 Jahren erfolgen und am besten bei Projekttagen gemeinsam mit den SchülerInnen. Wir hoffen, dass bald für alle unsere Schulen die evaluierten Pläne zugänglich sind.

Leider konnte von der Stadtverwaltung kein Verantwortlicher teilnehmen, sodass ein direkter Austausch zu den Punkten vor Ort nicht möglich war. Eine Liste mit den Verbesserungsvorschlägen geht der Stadtverwaltung zu. Wir hoffen, dass kleinere Maßnahmen wie Warnschilder noch in diesem Jahr umgesetzt werden können. Im Haushalt 2026 werden wir wieder Mittel für weitere Verbesserungen beantragen. Das muss jedoch deutlich mehr sein als die 45.000 €, die in diesem Jahr für Maßnahmen für den Radverkehr eingeplant sind.