Starkregenmanagement 23. August 202418. August 2024 Wie entstehen Wetterlagen wie am 13. August? Im Uhrzeigersinn drehende Hochdruckgebiete östlich von Deutschland und gegen den Uhrzeigersinn drehende Tiefdruckgebiete westlich von Deutschland, haben schwül-warme Luftmassen vom Mittelmeer nach Norden transportiert. Durch stabilen Hochdruckeinfluss verlief der Tag ruhig und sehr heiß. Schon vormittags bildete sich ein eigenständiges kleines Tiefdruckgebiet über dem Schwarzwald, das langsam nach Norden zog. In den Abendstunden lag dieses Tiefdruckgebiet über dem nördlichen Landkreis Karlsruhe und kondensierte die aufsteigende heiß-feuchte Luft. Dadurch bildeten sich immer wieder Gewitter, die stationär abregneten. Konsequenz waren Rekordniederschläge innerhalb von zwei Stunden. Tagesniederschlag in der Region am 13.08.24: Heidelsheim90,6 l/m²Bretten 87,3 l/m²Waghäusel69,9 l/m² Durch die Erderwärmung werden gleiche Wetterlagen immer wärmer und können dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Gleichzeitig wird das Mittelmeer wärmer und verdunstet mehr Wasser, welches zu uns transportiert werden kann (aktuell messen Bojen im Mittelmeer schon über 31°C Wassertemperatur). Der Klimawandel erhöht das Potenzial für Starkregen und macht Wetterlagen explosiver. Dem entgegenzuwirken, benötigt es konsequenten Klimaschutz. Bereits heute müssen wir uns gegen diese Extremwetterlagen wappnen. Gegen Regenwasser in der Stadt braucht es Maßnahmen der Schwammstadt wie Entsiegelung, Begrünung an Fassaden, Dächern, Plätzen, Straßen und Gärten sowie multifunktionale Überflutungsflächen, Zisternen und genügend Raum für Gewässer. Dazu braucht es auch im Außenbereich Maßnahmen. Retentionsflächen an Gewässern, einen landwirtschaftlich sturzflutsicheren Ackerbau und auch Dämme, die Orte vor einfließenden Wassermassen schützen.